Bericht von Michi, Gerhard, Gessi, Bernd 26.06.2025
Ironman Austria 2025
Am 15. Juni war es wieder so weit, für ganz (Triathlon) Österreich drehte sich alles um den legendären Ironman Austria in Klagenfurt. Für zwei unserer Triathleten war es das 1. Antreten, drei weitere gaben sich den *längsten Tag* im Sportlerjahr zum wiederholten Male. Unter den Anfeuerungen mitgereister Vereinsmitglieder und Familienmitglieder gaben unsere Helden ihr Bestes und konnten sich über einen tollen Bewerb mit vielen Emotionen freuen.
Gerhard:
Am Tag meines Ironman-Wettkampfs war ich voller Vorfreude und ein bisschen
aufgeregt. Bereits früh am Morgen begann ich mit einem leichten Frühstück, um meine
Energiereserven aufzufüllen. Die Sonne schien angenehm, und die Stimmung am Start
war elektrisierend. Als der Startschuss fiel, stürzte ich mich ins Wasser und begann den
ersten Abschnitt – den 3,8 Kilometer langen Schwimmkurs. Das Wasser war kühl, aber
ich konzentrierte mich auf meinen Rhythmus und fand schnell meinen Flow. Meine
Schwimmzeit betrug 1:22 Stunden, was mich zufrieden stimmte, da ich gut im Tempo
lag.
Nach dem Schwimmen fühlte ich mich noch frisch und motiviert, doch die
Herausforderung des Radfahrens stand mir noch bevor: 180 Kilometer durch die
Landschaft. Das Radfahren war anstrengend, aber auch wunderschön. Ich genoss die
Natur, während ich mich auf meine Ernährung und Flüssigkeitszufuhr konzentrierte,
um Energie zu sparen. Leider musste ich bei Kilometer 130 einige Minuten auf Wasser
warten und ab da an gab es bis ins Ziel auch kein Isogetränk mehr. Meine Radzeit
betrug 6:11 Stunden.
Der letzte Teil, der Marathonlauf über 42,2 Kilometer, begann. Ich nahm mir vor, jede
Labe zu nützen und mich aufgrund der Hitze auch von Anfang an mit Wasser
ausreichend zu kühlen. Außer ein paar kurzen Momenten, wo Krämpfe im Anflug
waren, ging es mir widererwarten sehr gut und ich konnte meine Begegnungen mit
Andi, Bernd, Thomas und Michi genießen. Meine Marathonzeit betrug 4:49 Stunden.
Der Moment, als ich im Ziel die Glocke läuten durfte, und der Stadionsprecher die
Worte – Gerhard you are an Ironman – brüllte, war unbeschreiblich. Unter dem
Zielbogen sah ich von weitem schon Michi auf mich warten mit der Medaille, die ich von
ihr überreicht bekam. Erfüllung, Stolz und Glück durchströmten mich. Ich hatte es
geschafft – den Ironman und das in einer (für mich) fantastischen Zeit von 12:39
Stunden.
Michi:
Bevor ich meine Eindrücke vom Ironman schildere, möchte ich zuerst kurz danke
sagen:
DANKE Karli – für die perfekte Trainingsplanung! Ich konnte jedes Training absolvieren
und habe die Vorbereitung richtig genossen. Du hast mich gefordert, aber nie
überfordert, dein Training war immer abwechslungsreich und ich hatte wirklich Spaß in
der langen Vorbereitung.
DANKE Anneliese & Jürgen, Peter & Perrine, Natalia und der gesamten Gessi-Familie für
euren Support – ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich jedes Mal gefreute
habe, euch entlang der Strecke zu sehen.
DANKE allen Vereinskollegen für die gemeinsamen Radausfahrten und Laufeinheiten,
für die zahlreichen wertvollen Tipps und fürs Mitfiebern bzw. dass ihr euch alle so mit
mir gefreut habt.
Und natürlich DANKE Gerhard, dass du dich immer auf meine grandiosen Ideen einlässt
und dich gemeinsam mit mir dieser großen Herausforderung gestellt hast.
Nun aber zu meinem Rennbericht: Ich fühlte mich bereits in den letzten Wochen vor
dem Ironman richtig gut und konnte es gar nicht mehr erwarten, bis es endlich losgeht.
Als ich mich dann beim Schwimmstart anstellte, war ich natürlich etwas nervös, aber als
ich dann endlich ins Wasser durfte, war die Nervosität schnell verflogen. Ich hab sofort
meinen Rhythmus gefunden und hab das Schwimmen so richtig genossen. Viel zu
schnell war der Spaß vorbei und bereits nach 1:07 Stunden musste ich aus dem Wasser
und hatte somit schon die erste und liebste Disziplin hinter mich gebracht.
Am Rad hab ich dann schon sehr früh gemerkt, dass meine Beine genau so sind, wie ich
mir das gewünscht hatte. Zwischendurch hab ich immer wieder ordentlich Gas gegeben
(vor allem die Anstiege haben richtig Spaß gemacht), aber natürlich wusste ich, dass ich
mich auf dem Rad nicht voll verausgaben darf und noch Kräfte sparen muss für den
Marathon. Diese Balance ist mir ganz gut gelungen und auch meine Verpflegung hat
super funktioniert. Schneller als erwartet (nach 6:17 Stunden) war somit auch das
Radfahren durch das wunderschöne Kärntner-Hinterland vorbei. Ein sehr emotionaler
Moment war dann, als am Eingang zur Wechselzone ein befreundetes Pärchen auf mich
wartete und mich lautstark anfeuerte. Die beiden waren völlig überraschend nach
Klagenfurt gekommen, da musste ich mir natürlich kurz Zeit nehmen für eine
Umarmung. Dann aber schnell weiter und ab in die Laufschuhe, um mich dem
abschließenden „Läufchen“ zu stellen.
Schon beim Wechsel auf die Laufschuhe bahnten sich leichte Krämpfe in den Waden an,
daher wollte ich das Laufen dann bewusst langsam und vorsichtig angehen. Auch vor
der Hitze hatte ich allergrößten Respekt und hab mich daher bei jeder Labstation gut
gekühlt und ausreichend getrunken. Recht schnell stellte sich dann auch noch richtiger
Hunger ein und ich konnte meinen Körper nicht mehr länger mit Gels oder Riegel
hinhalten – also gab es von nun an Pizza. Dadurch haben sich zwar die Gehphasen nach
den Laben ein bisschen verlängert, aber hungrig konnte ich ja auch schlecht
weiterlaufen. So hab ich dann eigentlich den ganzen Marathon hindurch immer
versucht, in meinen Körper hineinzuhören und ihm zu geben, was er gerade braucht.
Irgendwann verlangte mein Kopf nach mehr und längeren Gehphasen, nach einigen
Verhandlungen mit mir selbst, hat er die aber nicht bekommen und ich bin brav
weitergelaufen. In regelmäßigen Abständen kam es dann immer wieder zu
Begegnungen mit Bernd, Thomas, Andi und Gerhard, bei denen sie mir immer
signalisierten, dass ich noch gut aussehe – das war natürlich mental sehr hilfreich. Je
näher ich dem Ziel kam, desto mehr kochten dann auch die Emotionen hoch, nicht
mehr weit und ich hatte endlich meinen ersten (und ziemlich sicher nicht den letzten)
Ironman geschafft. Nachdem ich die Glocke mit voller Kraft geläutet hatte, ließ ich mich
auf der Zielgeraden so richtig feiern und schließlich war endlich der Moment
gekommen, auf den ich mich so lange gefreut hatte - ich überquerte die Ziellinie nach
12:48 Stunden (und damit deutlich schneller als ich mir erhofft hatte) begleitet von den
magischen Worten: „Michaela, you are an Ironman“.
Andi:
Als erstes möchte ich mich bei Karli für seine Unterstützung bedanken. Ohne seine Geduld, Ratschläge, Tipps und Trainingspläne hätte ich das nicht geschafft. Auch bei meinem besten Freund Thomas möchte ich mich für seine Unterstützung bedanken, genauso wie bei Michi und Gerhard für die vielen gemeinsamen Trainings und für die Motivation. Last but not least auch ein großes Danke an Kochi, der mir beim Rad wirklich viel geholfen & immer eine Lösung parat hat. Nun zum heurigen IronMan,... 4 Wochen vor dem Start war ich gesundheitlich leider angeschlagen und konnte das Training nicht so durchziehen, wie ich es wollte und musste natürlich auch eine Weile pausieren, aber meine Motivation konnte mir auch das nicht nehmen. Am Samstag vor dem Start, war das übliche Prozedere zu absolvieren, dachte aber ständig daran, wie schön es wäre, wenn meine Familie auch hier wäre. Am Abend, nachdem wir alles abgegeben hatten, trafen sich alle vom IronTeam in einer Pizzeria. Als dort plötzlich auch meine Familie auf mich wartete, war ich überrascht und hab mich riesig gefreut, das gab mir die letzte Motivation, die ich vor dem Start noch gebraucht habe. Am Start dachte ich nur, dass ich froh bin, wenn ich mit dem Schwimmen fertig bin, konnte es dann aber wirklich sehr genießen und war zufrieden mit meiner Leistung. Als ich auf dem Rad war, freute ich mich über die kleine Radtour ;D . Ich freute mich, als ich die Familie Enzenberger zum Anfeuern auf der Strecke gesehen habe, die meinen Namen auch auf der Straße verewigt haben - danke nochmal dafür. In der zweiten Radrunde konnte ich leider keine Nahrung und keine Getränke mehr bei mir behalten, was irgendwann sehr anstrengend wurde. Und weil das nicht gereicht hat, hatte ich nach 135 km auch noch einen Platten, aber ich versucht mir einzureden: Ruhig Brauner,...das wird scho wieder. Zum Glück konnte ich beim Trainingslager öfter zusehen und bekam auch eine Einschulung von Stephan. ;) Auf das Laufen habe ich mich ganz besonders gefreut, ist einfach meine Lieblingsdisziplin. Bin dann auch ziemlich sportlich weggelaufen, wobei ich nach 2 km gemerkt habe, dass ich ein bisschen langsamer machen muss, weil das sonst heute nichts wird, vor allem mit leerem Magen, weil ich noch immer nichts bei mir halten konnte. Zum Glück habe ich nach 2 km laufen auch meine Familie getroffen, das hat mir wieder ganz viel Kraft gegeben und ich war höchstmotiviert, das Ding zu Ende zu bringen. Hab mich dann nur mehr auf meinen Puls konzentriert und bin nach hf GA1 gelaufen und habe mich bei jeder Labstation gut abgekühlt und etwas gegessen, was ich aber bis KM 21 nie halten konnte - zum Glück is genug auf den Rippen zum Zehren ;). Auf der Strecke habe ich auch Anneliese und Jürgen ein paar Mal gesehen, die mich fleißig angefeuert haben, auch das gab mir große Motivation. Auch die anderen Teilnehmer: innen aus unserem Team habe ich getroffen, was gut Kraft gegeben hat. Ich bin einfach immer weitergelaufen und gelaufen, wobei ich gemerkt habe, dass es mir immer besser ging. Nachdem ich dann auch endlich etwas bei mir halten konnte, kam die Kraft immer mehr zurück - aber aufgeben war sowieso nie eine Option. Als ich dann beim Zieleinlauf war, war ich einfach nur überglücklich, meine Familie & die Teamkolleg: innen zu sehen. Die Stimmung aller Fans war einfach top, da wird man wirklich ins Ziel "getragen" - ein traumhaftes Gefühl. Eins habe ich an diesem Tag auf jeden Fall gefunden: meine mentale Stärke. Vielen Dank nochmal an alle für die Unterstützung, ohne jeden einzelnen von euch hätte ich das nicht geschafft.
Berd:
Bereits zum dritten Mal, nach 2021 und 2023, meldete ich dieses Jahr zum IM Austria. Die Vorbereitungen liefen mit ein paar Erkältungen und kleineren Weh-wehchen nicht 100% nach Plan, die wichtigen Trainings konnte ich aber zum Glück großteils durchziehen. Die Tage vor dem Wettkampf verbrachte ich mit schlafen und essen, was wie immer gut funktioniert hat :)
Auch die Nervosität hielt sich dieses Mal in Grenzen, da ich schon ungefähr wusste was auf mich zukommen wird. Am Wettkampftag selbst, besonders in den letzten Minuten im Startbereich, war die Anspannung dann doch sehr groß. Kaum im Wasser war dieses Gefühl aber sofort verflogen und ich konnte das Schwimmen im Wörthersee richtig genießen. Nach 1:15 h beendete ich die erste Disziplin und wechselte aufs Rad. Auf der für mich „neuen“ Radstrecke (2 Runden anstatt sonst einer) brauchte ich eine Weile um ins Rennen zu finden. Auf der ersten Hälfte hatte ich mit Magenproblemen zu Kämpfen welche sich zum Glück nach einer Weile legten. Die Hitze trug auch einiges dazu bei dass für mich dieses Jahr am Rad keine Bestzeit rausschauen würde. Bei den Labstationen musste ich öfters anhalten, da das Wasser teilweise knapp war und ein Weiterfahren ohne sich abzukühlen sicher mehr Zeit kosten würde. Nach 5:56 h am Rad wechselte ich in die Laufschuhe. Gleich beim Verlassen der Wechselzone empfingen mich Peter und Perrine, die mich über die ersten Meter auf der Laufstrecke trugen bis sich meine Fußsohlen nicht mehr wie Pressspanplatten anfühlten :)
Die letzte Disziplin war von Anfang an ein Kampf. Die Hitze machte mir körperlich und mental schwer zu schaffen. Bei den Labstationen nahm ich mir Zeit mich abzukühlen und zu verpflegen. Auch sonst musste ich intensiv mit mir selbst verhandeln um nicht zu früh eine der unvermeidlichen Gehpausen einzulegen. Am Streckenrand war die Stimmung zum Glück sehr gut. Dass ich von meiner Frau, Peter und Perrine, Andis Familie und den extra angereisten Brandstätters regelmäßig angefeuert wurde gab mir viel Kraft – Danke Leute, ohne euch wärs nicht möglich gewesen!!!
Nach langen 4:43 h konnte ich auch die dritte Disziplin und damit das Rennen beenden.
Nach einer Gesamtzeit von 12:12 nahm ich mit den berühmten Worten – You are an Ironman – meine Medaille entgegen. Das kalte Bier im Zielbereich und die Umarmung meiner Frau ließen mich die Strapazen sofort vergessen.
Mein Fazit: Das Rennen war wie immer super organisiert, nur die Anmeldung dauerte dieses mal ungewöhnlich lange. Mit meiner Gesamtzeit bin ich nicht wirklich zufrieden, nach den letzten langen Koppeltrainings war ich mir meiner Sache sehr sicher eine neue „PB“ hinzulegen. Eigentlich hätte das meine letzte Langdistanz werden sollen, so kann ich das Ganze aber nicht stehen lassen.
Über mein Finish freue ich mich natürlich trotzdem sehr.
Herzliche Gratulation auch an unsere „Ersttäter“ Michi und Gerhard – unglaubliche Premiere! Starke Leistung auch von Thomas, der an diesem Tag die IRONTEAM Vereinswertung für sich entscheiden konnte. Und Andy – Du Maschine!! Hast uns wieder gezeigt was trotz aller Schwierigkeiten und Tiefs möglich sein kann!
Bis zum nächsten Mal!
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